Bis in die 1960er Jahre gehörten Studierende perspektivisch ganz selbstverständlich zu den oberen fünf Prozent der Bevölkerung. Ihre Aussichten auf einen gut bezahlten und hoch angesehenen Beruf waren ausgezeichnet. Ein nicht unerheblicher Teil konnte sogar davon ausgehen, dass sie zur Elite im weiteren Sinnen zählen würden, also nach dem Studium eine Führungsposition auf der ersten Ebene wie Geschäftsführer, Oberlandesgerichtsrat, Oberstudiendirektor oder Professor bekleiden würden. Das hat sich durch die Bildungsexpansion in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr verändert. Heute schafft fast die Hälfte eines Jahrgangs den Übergang zur Hochschule. Die Berufsaussichten sind dementsprechend andere. Sie sind zwar immer noch überdurchschnittlich gut, Führungspositionen winken aber nur noch relativ wenigen. In den letzten Jahren zeichnet sich allerdings eine interne Hierarchisierung der Hochschullandschaft ab, die auf Dauer auch Konsequenzen für die Studierenden haben wird. Mit der Exzellenzinitiative werden einzelne Universitäten so herausgehoben, dass ihre Absolventen damit rechnen können, deutlich bessere Karrierechancen zu haben. Damit könnte es in Zukunft wieder Universitäten geben, die wie die Elitehochschulen in anderen Ländern explizit für die Ausbildung der gesellschaftlichen Eliten zuständig sind.
Donnerstag, den 26.04
um 18 Uhr
in der Schlossaula (Gebäude 11)
Eintritt frei