Wohnungssuche
- im Studierendenwohnheim:
In letzter Zeit haben sich vermehrt Studierende mit ihren Problemen bzgl. der Wohnsituation in vom Studentenwerk betriebenen Wohnheimen an uns gewandt. Um uns dieser Probleme besser annehmen und die dafür relevanten Informationen strukturiert sammeln zu können, möchten wir euch bitten, den folgenden Bogen für eure Beschwerden zu nutzen. Egal, ob es um Internet, Mieterhöhungen, Kündigungen, Schwierigkeiten mit den Hausmeistern oder etwas ganz anderes geht, meldet euch bei uns! Bitte hängt an eure E-Mail neben diesem Bogen unbedingt auch relevante Dokumente wie Fotos, Verträge, Kommunikationsverläufe etc. an. Danke!
Erreichen tut ihr uns unter:
Vorüberlegungen zur Wohnungssuche:
Für alle Studenten, die nicht zu Hause wohnen bleiben können, bieten sich klassischer Weise folgende Optionen:
- Die eigene Wohnung
- Die WG
- Das Studierendenwohnheim
Eigene Wohnung
Die eigene Wohnung bietet natürlich eine Menge Freiraum, Unabhängigkeit, Flexibilität und absolutes Bestimmungsrecht. Doch man sollte bei all diesen Verlockungen nicht vergessen, dass eine eigene Wohnung auch viel Verantwortung und hohe Kosten mit sich bringt. Dem gegenüber steht natürlich, dass all die potentiellen Streitthemen des Zusammenwohnens wegfallen. Allerdings besteht auch die Gefahr an Einsamkeit zu sterben.
Wohngemeinschaft
Deutschland ist das WG-Land schlechthin. Mit ein wenig Glück könnt auch ihr die verschiedenen Synergieeffekte nutzen. In der WG kommen in der Regel allerdings auch einige Konfliktthemen zusammen:
Wie asozial dürfen sich die Freunde der Mitbewohner verhalten?
Wann muss der Bass runtergestellt werden?
Wie organisiert man die gemeinsamen WG-Einkäufe?
Letztendlich ist Kommunikation das Schüsselwort für ein harmonisches Zusammenleben. Hat man Glück mit den Mitbewohnern, so ist immer jemand zum Quatschen, Kochen und Tüten schleppen zur Hand. Zusammen wird es selten langweilig, außer man hat sich für das Modell Zweck-WG entschieden und meidet sich bewusst. Erfahrungsgemäß gründen sich viele WGs im laufe des Studiums und häufig fällt es den Bewohnern am Ende umso schwerer, die gemeinsame Bude aufzulösen.
Studierendenwohnheim
Das Leben im Wohnheim hat oft sehr viel gemeinsam mit dem WG-Leben, nur werden die Kostenpauschalen vom Studentenwerk [sic!] festgesetzt und es ist manchmal weniger komfortabel und anonymer als in einer WG. Allerdings kann man auch hier wertvolle Erfahrungen im Zusammenleben sammeln. Wer z.B. neue Kulturen kennenlernen möchte, braucht nicht weit fahren. Meistens reicht es einfach sich eines der Studentenwohnheime zu suchen.
Eine Übersicht der vielen verschiedenen Wohnheime findest du auf der Seite des Studentenwerks unter der Rubrik Wohnen. Das Angebot reicht von möblierten Zimmern für den Neu-Osnabrücker bis hin zu Appartements mit Bad und Küche für die Kleinfamilie. Dort findet man auch einen Überblick über zentrale Ansprechpartner, du solltest jedoch auch in den Wohnheimen deiner Wahl einen Blick auf die Schwarzen Bretter werfen, denn nicht jedes Zimmer findet seinen Nachmieter über den offiziellen Weg.
Wohnen für Hilfe Osnabrück
Ein vom AStA koordiniertes Projekt ist Wohnen für Hilfe Osnabrück. Dabei können Mieter*innen mit Wunsch nach Assistenz oder Gesellschaft ihre Wohnung direkt an Studierende vergeben, für weniger Geld und evtl Gefälligkeiten. Alle Infos hier.
Ein weiterer Tipp zur Wohnungssuche ist neben Homepages wie z.B. www.wg-gesucht.de und Immobilio auch das Schwarze Brett der Uni-Osnabrück.
Außerdem gibt es in der Mittwochs- und vor Allem in der Sonntagsausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung eine Rubrik „Wohnungsmarkt“. Die Zeitung kann man an jedem Kiosk kaufen, für ein Such-Inserat solltest du am besten zu den Öffnungszeiten im Büro in der Großen Str. Nummer 17-19 vorbeischauen.
Speziell für Stadtneulinge stellt sich die Frage, wie viel so eine Wohnung kosten darf. Dafür gibt es einen groben Richtwert, den sogenannten Mietpreisspiegel. Er gibt in etwa vor, wie viel eine Wohnung nach Alter und Größe kosten sollte. Dort findet man auch Kriterien, die vielleicht bei der Verhandlung mit dem Vermieter helfen, sollte die Traumwohnung das Budget ein wenig überschreiten. Natürlich fehlt dort der Einfluss von Bedingungen wie Lage, Ausstattung und Zustand der Wohnung.
Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass die Wohnpreise in Osnabrück mit durchschnittlich 8 Euro/qm² verhältnismäßig erschwinglich sind. Eine frisch renovierte Altbauwohnung im beliebten Katharinenviertel wird natürlich wesentlich teurer sein als eine verwohnte Behausung am Stadtrand. Ein Blick auf den Stadtplan schadet also nie, auch weil man nicht gern 30 Minuten zur Uni radeln möchte und das „zentral“ in der Anzeige sich auf den Stadtteil bezog.
Auf der Homepage der Stadt Osnabrück gibt es einen interaktiven Stadtplan, in den man nur die gesuchte Straße eingeben braucht und so direkt sehen kann, wo die betreffende Wohnung in etwa liegt. Um dies dann mit der Lage der Unigebäude zu vergleichen, schau einfach unter www2.uni-osnabrueck.de/allgemein/lageplan/ nach. Bedenke jedoch, dass grade zum Semesterbeginn viele neue Studierende auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind! Den letzten beißen bekanntermaßen die Hunde.
Meistens verlangen Vermieter auch eine Kaution, die zum üblichen Zinssatz fest angelegt sein muss. Viele Banken bieten zu diesem Zweck kostenlose Kautionskonten an, also erkundige dich besser, bevor du Gebühren zahlen musst, statt von Zinsen zu profitieren!
Die Wohnungsbesichtigung
Wenn du eine Wohnung besichtigst, dann am Besten mit dem Vermieter gemeinsam. Achte insbesondere darauf, dich mit dem Vermieter über Mängelbeseitigungen, eventuelle Renovierungsarbeiten und die Übernahmekaution zu einigen. Ausserdem sollte alles schriftlich festgehalten werden.
Zum Recht des Mieters
Nach dem Einzug in die neue Butze…
Aber auch nach Vertragsabschluss ist der Mietpreis nicht in Stein gemeißelt. Sollte sich die angeblich frisch renovierte und gut isolierte Wohnung als zugig und hellhörig herausstellen, das warme Wasser nur zwischen 3 und 9 Uhr am Morgen verfügbar sein oder Ähnliches, so gibt es die Möglichkeit einer Mietpreisminderung. Du musst jedoch vorher den Vermieter über den Mangel informieren und riskierst auch das gute Verhältnis. Außerdem kann eine Nachzahlung für verbrauchtes Wasser, Strom, Gas etc. gefordert werden, da die monatliche Pauschale in der Regel anhand des Verbrauches der Vormieter oder einer beliebig geringen oder hohen Zeit berechnet wird. Der Unterschied zu deinen eigenen Bedürfnissen fällt dann erst in der Jahresabrechnung auf und dort können auf einen Schlag große Summen fällig sein! Weiterhin sind Strom und sonstige in den gesamten Mietkosten enthaltene Posten nicht von Preissteigerungen an sich ausgenommen. Informier dich am Besten auch über Vertragslaufzeiten und günstigere Anbieter in Sachen Strom etc…!
Die Grundmiete, also ohne sämtliche Nebenkosten, darf erst ein Jahr nach Vertragsbeginn erhöht werden und auch dann nicht über einen bestimmten Prozentsatz hinaus, man ist der Willkür des Vermieters also nicht völlig ausgeliefert. Außerdem sind nur schriftliche Vertragsänderungen möglich, in vielen Mietverträgen steht das auch explizit. Man sollte also sämtliche Forderungen des Vermieters zuerst mit dem Vertrag abgleichen, von dem du auf jeden Fall eine Kopie besitzen solltest!
Rechtsberatung des Mietervereins
Ist über diese Hinweise hinaus detaillierte Rechtsberatung nötig, so bieten dies Mietervereine in Osnabrück, deren Adressen man zum Beispiel im Telefonbuch findet. Üblicherweise ist dieser Service jedoch nur den beitragspflichtigen Mitgliedern vorbehalten. Allgemeine, unverbindliche Informationen kann man natürlich auch bei uns im AStA erfragen.
Wohngeld
Wenn du keinen Anspruch auf BAföG hast, hast du die Möglichkeit beim Sozialamt Wohngeld zu beantragen. Dazu benötigst du eine entsprechende Bescheinigung des BAföG-Amtes und eine begründete Erklärung, dass du nicht nur vorübergehend bei deinen Eltern ausgezogen bist.
Meldepflicht
Sobald man eine Bleibe im neuen Wohnort gefunden hat, sollte man sich so schnell wie möglich auch dort melden. Dies gilt übrigens auch, wenn man lediglich innerhalb von Osnabrück umgezogen ist. Melden kann man sich kostenlos im Bürgeramt (im Stadthaus 1). Adresse und Öffnungszeiten finden sich unter www.osnabrueck.de.
Sollte man seiner Meldepflicht nicht nachkommen, droht im schlimmsten Fall ein Verwarnungsgeld. Also lasst es nicht drauf ankommen! Überleg dir ausserdem gut, ob das Begrüßungsgeld wert ist, deinen Erstwohnsitz umzumelden. Wie du ja sicher weißt, bist du dann nicht mehr in deiner Heimat wahlberechtigt.