Veranstaltungsreihe: Rassismus und Polizeigewalt
[English below]
Die Black Lives Matter Proteste haben auch in Osnabrück direkt vor dem Schloss und damit direkt neben unserer Universität viele Personen auf die Straße gebracht. Unter den Demonstrierenden waren auch viele Studierende, die einerseits Gerechtigkeit für George Floyd und gleichzeitig aber auch eine Thematisierung eines strukturellen Rassismus bei der Polizei und eine Untersuchung mehrer Todesfälle von BIPoC (Black, Indigenous, Persons of Color), welche sich in deutschem Polizeigewahrsam aufhielten, forderten. Seit einigen Wochen ist es stiller um die Proteste geworden. Gleichzeitig werden bei der Polizei wiederholt rechte Netzwerke aufgedeckt und BIPoC fürchten noch immer jegliche Aufeinandertreffen mit der Polizei. Studierende berichten wiederholt von racial profiling Vorkommnissen im Schlossgarten - auch nach den BLM Demonstrationen. Die Polizei in Osnabrück dementiert, dass es rassistische Strukturen in der örtlichen Polizei gibt.
Wir möchten das Thema wieder auf den Tisch bringen und ins Gespräch kommen: Welche Möglichkeiten gibt es in Osnabrück, rassistischen Strukturen auf den Grund zu gehen? Welche Art von Widerstand gibt es? Und was sagt eigentlich die Polizei dazu? Außerdem soll es um konkrete Handlungsoptionen gehen: Was kann ich tun, wenn ich rassistisch kontrolliert werde / Opfer von racial profiling bin? Was kann ich tun, wenn ich solche Kontrollen oder Polizeigewalt in meiner Umgebung wahrnehme?
Diesen Fragen nähern wir uns bei einer Veranstaltungsreihe. Am 12.11. um 18:00 wird einleitend eine Online Podiumsdiskussion stattfinden, bei der u.a. Ambachew Anjulo von der Betroffenenberatung Name it! sowie Soriya von der Black Community Foundation und weitere Gäste eingeladen sind. Wir freuen uns auf eine Diskussion, die von Maria Neunteufel moderiert wird, welche bei Exil tätig und in antirassistischen Gruppen sowie emanzipatorischen Kämpfen aktiv ist.
Wenn ihr teilnehmen möchtet, folgt dem Link zum Meeting: https://webconf.uni-osnabrueck.de/b/ast-mog-jqc
Wir werden versuchen, spontan Übersetzungen zu organisieren. Solltet ihr jedoch schon wissen, dass ihr teilnehmen werdet und eine Übersetzung ins Englische braucht, meldet euch doch bei uns (asta-polbil@uni-osnabrueck.de).
Wir haben uns dagegen entschieden, der Polizei eine Plattform zu bieten und wünschen uns einen safer space (sicherer Raum, mit dem Wissen, dass wir in einer strukturell von Rassismus durchzogenen Welt keine safe spaces kreieren können) für BIPoC und deren Perspektiven, in welchen sie sich nicht für ihre Erfahrungen rechtfertigen müssen oder ihnen diese abgesprochen werden. Wir werden uns im Vorhinein mit der Perspektive der Polizei beschäftigen und dazu einen Text veröffentlichen.
Im Anschluss an die Diskussion wird es an den letzten beiden Novemberwochenenden Workshops zum Thema geben:
Was tun...bei rassistischen Polizeikontrollen?
Die Ortsgruppe Kiel der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt wird Workshops für Zeug*innen und (potentiell) Betroffene rassistischer Polizeikontrollen anbieten, die wir zusammen mit dem Referat für Ausländische Studierende organisiert haben.
Die Workshop finden jeweils an zwei Tagen online statt. Anmeldungen sind notwendig, die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die Workshops finden je nach Rückmeldungen auf Deutsch mit Simultanübersetzung oder Englisch statt. Bitte lasst uns bei der Anmeldung wissen, welche Sprachen für euch möglich wären.
Workshop für Zeug*innen: 20. / 21.11., jeweils 10:00 - 14 Uhr, Anmeldung bis zum 05.11. über asta-polbil@uni-osnabrueck.de
Workshop für Betroffene: 28. / 29.11., 11 - 15 Uhr, Anmeldung bis zum 05.11. über asta-polbil@uni-osnabrueck.de
Mehr Infos: http://kop-kiel.de/workshops/
[English version]
The Black Lives Matter protests have also brought many people to the streets in Osnabrück, right in front of the castle and thus right next to our university. Among the demonstrators were also many students who demanded justice for George Floyd on the one hand, but at the same time demanded a discussion about structural racism in the police force and an investigation of several deaths of BIPoC (Black, Indigenous and Persons of Color) who were in German police custody. Since a few weeks it has become more quiet around the protests. At the same time right-wing networks within the police are being uncovered and BIPoC still fear any clashes with the police. Furthermore, students repeatedly report racial profiling incidents in the Schlossgarten - after the BLM demonstrations. The police in Osnabrück denies that there are racist structures in the local security forces.
We would like to bring the topic back to the table and get into conversation: What possibilities are there in Osnabrück to get to the bottom of racist structures? What kind of resistance is there? And what does the police actually say about it? In addition, we want to discuss concrete options for action: What can I do if I am racially controlled / am a victim of racial profiling? What can I do if I witness such controls or police violence in my environment?
We will approach these questions in a series of events. On the 12th of November at 6pm, an online panel discussion will take place, to which Ambachew Anjulo from the Name it! victim counseling service, Soriya from the Black Community Foundation and other guests are invited. We are looking forward to a discussion moderated by Maria Neunteufel, who works in exile and is active in anti-racist groups and emancipatory struggles.
If you want to participate, follow the link to the meeting: https://webconf.uni-osnabrueck.de/b/ast-mog-jqc
We will try to organize spontaneous translations. If you already know that you will be participating and need a translation into English, please contact us (asta-polbil@uni-osnabrueck.de).
We have decided not to offer a platform to the police and wish to create a safer space for BIPoC and their perspectives, where they don't have to justify their experiences or be denied them. We will deal with the perspective of the police in advance and publish a text about it.
Following the discussion, there will be workshops on the topic during the last two weekends of November:
What to do...when witnessing or experiencing racial profiling by the police?
The group Campaign for Victims of Racist Police Violence from Kiel will offer workshops for witnesses and (potential) victims of racial profiling/ police controls. We organize those workshops in cooperation with the Autonomous Department for Foreign Students. Registrations are necessary, the number of participants is limited to 15 persons. The workshops will be held online on two days each. They´ll be in German with simultaneous translation into English or in English, depending on your feedback. Please let us know which languages would be possible for you upon registration.
Workshop for witnesses: 20. / 21.11., 10:00am - 2pm, registration until 05.11. via asta-polbil@uni-osnabrueck.de
Workshop for affected persons: 28. / 29.11., 11am - 3pm, registration until 05.11. via asta-polbil@uni-osnabrueck.de
more information (unfortunately only in German, they´re working on it): http://kop-kiel.de/workshops/